24/7 Kunst für alle
Nottuln. Kunst rund um die Uhr am Automaten ziehen – das ist im Ortskern nun möglich und die Kulturlandschaft in Nottuln somit um eine Attraktion reicher. Das innovative Projekt, das 2001 von Lars Kaiser und der Agentur Kunsttick.com ins Leben gerufen wurde, bringt Kunst direkt zu den Menschen – ohne Umwege über Galerien oder Museen.
„Wir haben eine breite Kunstszene in Nottuln, die gesehen werden sollte“, erklärt Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes die Idee hinter dem Projekt. „Vor allem für den Tagestourismus, aber auch für Menschen aus Nottuln, ist der Automat eine sehr niedrigschwellige Möglichkeit, Kunst und Kunstschaffenden zu begegnen.“
Die kleinen Schachteln sind nach Themen wie „Natur“, „Für die Liebe“ oder „Küste & Meer“ sortiert und können am Automaten wie eine Packung Zigaretten gekauft werden – sind mit vier Euro dabei nicht nur günstiger, sondern auch deutlich gesünder und nachhaltiger. Jede Kunstschachtel enthält ein einzigartiges Werk sowie eine Vita mit Kontaktdaten der Künstlerin oder des Künstlers. Neben der Etablierung überregionaler Kunst sieht das Konzept dabei auch vor, Künstlerinnen und Künstler aus der Gemeinde zu fördern, wodurch auch immer mal wieder bekannte Namen aus Nottuln in den Schachteln zu finden sein werden.
Neben Ulli Messing ist Thomas Blank einer der Kunstschaffenden aus Nottuln, der schon mehrere Arbeiten für den Kunstautomaten erstellt haben. „Die einzige Vorgabe ist die Größe von 5 x 8 cm. Ein ungewöhnliches Format, das mich aber zu vielen kreativen Ideen und Motiven inspiriert hat“, so Blank.
Bereits 2020 kam die Idee innerhalb der Gemeindeverwaltung auf, einen solchen Automaten, der inzwischen seit 24 Jahren an über 250 Standorten mehr als 450 Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform bietet, auch im Gemeindegebiet aufzustellen. Seitdem hatten die Planungen sich durch die Suche nach einem geeigneten Standort immer wieder in die Länge gezogen. Durch die Bemühungen des lokalen Teilhabekreises unter Federführung von Ulli Messing steht der Kunstautomat nun vor dem Ladenlokal des Stift Tilbeck am Potthof 24. Die Automaten werden zentral von Kunsttick.com betrieben. Dort werden die kleinen Unikate verpackt und an die Standorte verteilt. Jedes Kunstwerk kostet 4 Euro, wovon 1 Euro an die Künstlerinnen und Künstler geht und 3 Euro zur Finanzierung der Agentur sowie zur Befüllung und Instandhaltung der Automaten beiträgt.
Das Projekt ist offen für alle Kunstschaffenden und sucht weiter nach Menschen, die deutschlandweit ihre Kunst bekannt machen wollen. Personen mit abgeschlossenem Kunststudium können sich unter https://www.kunstautomaten.com/kontakt.html anmelden. Bei Arbeiten von Kunstschaffenden ohne Studium entscheidet die Qualität der eingereichten Werke.