Corona-Gedenkort mit zwei Polen
Nottuln. Der 2021 installierte Corona-Gedenkort an der Bodelschwinghstraße bietet die Möglichkeit des Innehaltens und der Kontemplation. Dort befinden sich eine Cortenstahlplatte mit einer Gedenkinschrift und die „Dynamische Weiterentwicklung der SozialPlastik“, deren erste Version durch viele Teilnehmer: innen des Soziokulturellen Projekts „Dem Wort <-> dem Icon <-> der Sozialplastik Raum geben“ mit der Künstlerin Andrea Aupers entstanden war. Die mit vielen Worten, Wünschen und Icons auf farbigem Papier von der Nottulner Bürgerschaft gestaltete Plastik sollte an diesem Ort den lebendigen Pol des Lebens dem des Todes gegenüberstellen. Leider wurde diese sofort in der ersten Nacht zerstört. Da die Künstlerin und weitere Aktive dem Destruktiven nicht das Feld überlassen wollten, machten sie sich mit der Unterstützung des Bürgermeisters Dr. Dietmar Thönnes an einen neuen Entwurf: Die „Dynamische Weiterentwicklung“ entstand im Januar 2022 und bezog das von der Sozialplastik übrig gebliebene „Stahl- Skelett“ mit ein. Dieses wurde dann mittels Stahlresten und professionell angefertigtem Kopf, Händen und Peace-Zeichen erweitert zu einer Figur mit vielen metaphorischen Ebenen. Die Formen spiegeln Themen Nottulns wider, wie das Zitat des roten Bischofshuts von St. Martin auf dem Kopf und eines „roten Tuches“. Das Symbol des Peace-Zeichens verweist auf die starke Friedensbewegung in Nottuln. Die Idee, das Männliche und Weibliche harmonisch in einer Figur darzustellen, ist Andrea Aupers durch ihre vielfaltigen Erfahrungen mit der Kultur Indiens gekommen: Dort z. B. Shiva mit einer Shakti (weibliche Göttin) in einer Körperform abgebildet. Das bedeutet, dass es in jedem Menschen beide Pole gibt. Die Skizzen und Plane fur Kopf und Hände wurden von Andrea Aupers im Maßstab 1:1 gezeichnet. Die nächsten Schritte wie Fräsen, Schweißen, Sandstrahlen erfolgten durch die Firma sowie Familie Humberg, die auch bereits die Cortenstahlplatte mit Inschrift gefertigt hatte. Die abschließenden Lackierarbeiten erfolgten durch Andrea Aupers und Veronika Dunkel-Steinhoff. Alle Beteiligten haben diese „Dynamische Weiterentwicklung“ ehrenamtlich mit Freude, Lachen und Schweißperlen auf der Stirn geschaffen und Zeit, Know-how, Geld und Materialien investiert.
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