Amtliche Meldung

„Ich will’s noch einmal wissen“

Rennradfahrer Thomas Großerichter seit Samstag auf zehntägiger Deutschlandtour

Nottuln. Bevor Thomas Großerichter am sehr frühen Samstagmorgen mit dem Rennrad zur seiner Deutschlandtour aufbrach,  holte sich der 39-jährige Sportler am Freitag sozusagen noch seinen Segen und einen Nottuln-Sticker bei Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes ab. Und der tat in diesem Augenblick nichts lieber, als dem gebürtigen Ascheberger, der seit einigen Jahren in Nottuln zu Hause ist, eine gute Reise zu wünschen.
So ganz uneigennützig war die Stippvisite von Großerichter bei Bürgermeister Thönnes aber nicht. Erhofft sich der Rennradfahrer davon doch eine Menge Aufmerksamkeit für seine Aktion, Deutschland innerhalb von zehn Tagen von Nord nach Süd und von West nach Ost zu durchqueren. Die Fotos und ein Video von diesem Treffen postet Großerichter auf seinem Instagram-Kanal @thomasgrosserichter. 3500 Kilometer will der gelernte Zimmermann, Dachdecker und Inhaber des Ascheberger Unternehmens Holzbau TG dabei mit seinem Rennrad zurücklegen. Das sind satte 350 Kilometer am Tag.
„Das ist für mich ein Ego-Trip. Ich will’s einfach noch mal wissen“, sagt Thomas Großerichter, der mit seiner Art, Sport zu machen, auch andere begeistern möchte. Und das ist ein bisschen seine Mission: „Kommt runter vom Sofa und macht was. Da draußen gibt es viele schöne Dinge zu erleben“, appelliert er daran, die eigene Komfortzone ab und zu mal zu verlassen.
2012 machte Großerichter von sich reden, als er ebenfalls per Rad zu einer 29 000 Kilometer langen Weltumrundung aufgebrochen ist. 105 Tage hatte er sich damals Zeit gelassen und dabei viel erlebt. Seine große Liebe zum Fahrradfahren entdeckte er 2008, als er in Südamerika unterwegs war. Von dort sollte es irgendwann weitergehen nach Kanada. Damals noch Student herrschte bei Thomas Großrichter öfter Ebbe in der Kasse und so musste ein Fahrrad reichen, um den langen Weg nach Kanada zu bewältigen. Das hatte ihn gekickt und nie mehr richtig losgelassen.
Vier Jahre später folgte eben jene Weltumrundung. Damals wie heute liebt er die Herausforderung: „Wachstum passiert immer dann, wenn’s wehtut“, sagt er, der Ende März mit dem Training für diese Tour begonnen hat. Da waren Trainingseinheiten von 100 Kilometern Länge keine Seltenheit, sondern eher die Pflicht. Auch im normalen Alltag stehen Fahrräder ganz oben auf der Liste seiner Fortbewegungsmittel. „Nur komme ich viel zu selten dazu. Wenn’s zehn Stunden in der Woche sind, ist das schon viel.“
In diesen zehn Tagen sitzt Großrichter eher zehn Stunden täglich auf dem Fahrrad, das genau auf ihn und seine Größe zugeschnitten ist. Der graublaue Stahlrahmen wurde eigens für ihn angefertigt. Und mit zehn bar Druck auf den schmalen Rennrad-Reifen lassen sich gut Kilometer machen. „Das ist genau das, was ich will“, sagt Thomas Großerichter, der während der Tour am liebsten immer mit einem 28er-Schnitt unterwegs sein möchte, weil er sonst das Tagesziel nicht schafft. Sightseeing ist in diesem speziellen Fall nicht so seins. Obwohl er sich immer über Tipps und Hinweise freut, die ihm die seine Follower gerne über seinen Insta-Kanal mitteilen können.
Dort wird Großerichter, der während der gesamten Tour nur mit sehr schmalem Gepäck und zwei Ersatzreifen unterwegs sein wird, regelmäßig mit Videos und Fotos von den Erlebnissen seiner 10-Tages-Herausforderung berichten.  am Samstag ging es erst einmal nach Hamburg und von dort aus weiter zum Kap Arkona auf Rügen, bevor er sich auf den Weg nach Spandau bei Berlin macht. Wie es dann weiter geht, weiß er selbst noch nicht so genau. Auf jeden Fall aber Richtung Süden. Dabei könnten durchaus Regensburg, Passau und der Bodensee an der Strecke des „Extrem-Menschen“ Thomas Großerichter liegen. Und wer‘s dann genauer wissen will, der folgt ihm einfach auf Instagram.

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Bevor er zu seiner Deutschlandtour aufbrach, stattete Rennradfahrer Tomas Großerichter Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes noch einen Besuch ab. Foto: Gemeinde Nottuln
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