Im nächsten Jahr wird vom 30. Mai bis zum 2. Juni gefeiert
40 Jahre Freundschaft zwischen Nottuln und Saint Amand-Montrond/Städtepartnerschaftskomitees planen das Festwochenende
Nottuln. 40 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Nottuln und Saint Amand-Montrond. Dieses Jubiläum ihrer Freundschaft feiern die Nottulner:innen im nächsten Jahr, und zwar vom 30. Mai bis zum 2. Juni. Gefeiert wird in Saint Amand. Und der Ort des Geschehens steht auch schon fest. Es wird der Parc Montagniac sein – eine Grünanlage, die etwas oberhalb der Stadt angesiedelt ist.
Während der Sitzung des Städtepartnerschaftskomitees im Salle des Actes des Rathauses von Saint Amand-Montrond wurden erste Planungen bekanntgegeben und neue Ideen gesammelt. Die Feiern im Mai/Juni stehen unter dem großen Thema „Jugend, Schulen, Umwelt und Europa“.
„Ein Leitmotiv haben wir noch nicht“, erklärte die Komitee-Vorsitzende Laurette Denquin. Ähnlich wie bei der Partnerschaftsbank, die zum 35-Jährigen Bestehen der deutsch-französischen Freundschaft als Gemeinschaftsaktion von deutschen und französischen Kindern gebaut wurde, plant das Komitee ein länderübergreifendes Projekt, welches sich mit Nistkästen beschäftigt. Sie sollen am Festwochenende im Parc Montagniac aufgestellt werden. Der Parc gehöre an dem Freitag dieses Wochenendes (31. Mai) ganz den Schulen, erläuterte Laurette Denquin, „am Samstag und Sonntag wird mit der Bevölkerung im Park gefeiert.“ Die offizielle Eröffnung hingegen finde wahrscheinlich Freitagabend oder im Laufe des Samstags statt.
Während der Bau von Nistkästen als Projekt für jüngere Kinder gedacht ist, sollen sich die älteren Schüler:innen von Lycée und Collège nach den Vorstellungen des Städtepartnerschaftskomitees mit den Zugvögeln und ihrem geänderten Zugverhalten in Zeiten des Klimawandels beschäftigen.
Günter Dieker, Vorsitzender des Städtepartnerschaftskomitees auf Nottulner Seite, griff diese Idee auf, und sagte, dass er deswegen gerne mit dem Rupert-Neudeck-Gymnasium sprechen werde. Mit dem Zugvogel- Projekt sei nicht nur der Fach Biologie abgedeckt, sondern auch die französische Sprache: „Es ist ein fach- und klassenübergreifendes Projekt und der Austausch dazu kann zwischen den deutschen und französischen Schülern gut über das Internet laufen.“
Emmanuel Riotte, Bürgermeister von Saint Amand, regte in diesem Zusammenhang an, auch die Fledermäuse bei den Projekten für Kinder und Jugendliche zu berücksichtigen: In Saint Amands Nachbarstadt Bourges gebe es Gebäude, in denen die Nistmöglichkeiten für diese mancherorts bedrohte Säugetierart direkt mit ins Mauerwerk eingebaut worden seien. „Das ist einzigartig in Frankreich“, erklärte er.
Seinem deutschen Amtskollegen Dr. Dietmar Thönnes ist es ebenfalls ein wichtiges Anliegen, deutsch-französische Querverbindungen herzustellen. Er machte den Vorschlag, die beiden Nottulner Künstlerinnen Anke Zandman und Katja Enseling mit einzubinden – sie könnten über die Mal- und Zeichenschule in Saint Amand mit französischen Kolleg:innen in Kontakt kommen und gemeinsame Aktionen entwickeln. Kraniche in Origami-Technik zu falten und aus möglichst vielen dieser bunten Papier-Vögel eine große Installation zu gestalten, war eine andere Idee von Dietmar Thönnes, der sich ebenfalls vorstellen kann, eine populärwissenschaftliche Klima-Konferenz mit lokalen Experten auf deutscher und französischer Seite einzuberufen. Auch ein (klassisches) Konzert sei denkbar, bei dem Vogelstimmen die Hauptrolle spielen. Aufgeführt werden könnte es in der Pfarrkirche St. Joseph oder in der Pyramide, so Thönnes. Ein weiterer Vorschlag ist, ein Treffen zwischen den deutschen und französischen Chören zu gestalten.
Fürs Rahmenprogramm zum Festwochenende Ende Mai/Anfang Juni 2024 wird nach den Vorstellungen des Städtepartnerschaftskomitees ein großes Pfadfinderlager im Parc Montagniac aufgebaut. Teilnehmen sollen die Pfadfinderschaften aus Deutschland, Polen und Frankreich. „Das könnte die Auftaktveranstaltung für einen internationalen Austausch zwischen den drei Ländern werden“, blickt Laurette Denquin in die Zukunft. Auch sollen Bogenschützenvereine aus Deutschland und Frankreich eingeladen werden, die ihren Sport auf dem Gelände des Parks vorstellen. Bleibt die Frage der Finanzierung des Festwochenendes und den damit verbundenen Vorbereitungen. Fördergelder könnten unter anderem über den deutsch-französischen Bürgerfonds oder über den Stiftungsrat der Bürgerstiftung Nottuln akquiriert werden. Auch ein Handarbeitsbasar ist geplant.
Zudem möchte Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes den Gemeinderat darum bitten, Haushaltsmittel für ein Budget für die Jubiläumsfeierlichkeiten einzustellen.
„Nach dem Nachdenken kommt das Tun“, sagte Laurette Denquin, die sich wie ihre Kolleg:innen auch, vorstellen kann, bei den Vorbereitungen von einem Bundesfreiwilligendienstleistenden unterstützt zu werden. Der oder die muss allerdings erst noch gefunden werden: Wer Lust dazu hat, kann sich gerne mit dem Städtepartnerschaftskomitee in Nottuln in Verbindung setzen.
Als einen der ersten Schritte werden die Schulen angeschrieben, damit sie sich den Termin der Jubiläumsfeierlichkeiten schon einmal in ihre Kalender eintragen können. Das genaue Programm für den 40. Geburtstag soll bis September dieses Jahres feststehen.