Amtliche Meldung

Schutz der Artenvielfalt und Erhalt von Lebensräumen

Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld führt ab der kommenden Woche Pflegearbeiten im Naturschutzgebiet Nonnenbachtal durch

Nottuln. Das rund 85 Hektar große Naturschutzgebiet Nonnenbachtal Nottulner Berg, das sich im Nordwesten des Stiftsdorfes erstreckt, benötigt regelmäßige Pflege, um seine Artenvielfalt und Landschaftsstruktur zu bewahren. Ab der kommenden Woche wird das Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V. umfangreiche Arbeiten im Naturschutzgebiet durchführen, um insbesondere das Grünland zu erhalten und zu fördern.
Ein Schwerpunkt der Maßnahmen ist der Rückschnitt von Gehölzgruppen. Ziel ist es, die Gehölze zu verjüngen und gleichzeitig verloren gegangenes Grünland zurückzugewinnen. Im Fokus steht dabei  der Heckenrückschnitt am nördlichen Rand des Naturschutzgebiets, da er eine bessere Bewirtschaftung der angrenzenden Wiesen ermöglicht.
„Die Hecken treiben im Frühjahr neu aus und werden dadurch dichter“, erklärt David Nieters, Landschaftsökologe beim Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld. „Das ist für viele Wildvögel von großer Bedeutung, da sie in den Hecken Schutz und Nistmöglichkeiten finden.“
Ein besonderer Profiteur dieser Maßnahmen ist der Neuntöter, ein in Deutschland gefährdeter Vogel, der auf dichte und strukturreiche Hecken angewiesen ist. Die regelmäßige Pflege sorgt dafür, dass diese Vogelart im Nonnenbachtal wieder angesiedelt werden kann. Doch nicht nur der Neuntöter profitiert davon: Auch Kaninchen, Hasen, Fasane und Rebhühner finden in dichten Hecken Schutz vor Fressfeinden.
Neben dem Heckenschnitt werden ab der kommenden Woche auch die Weiden am östlichen Rand des Schutzgebiets entastet. Diese Maßnahme soll ebenfalls die Bewirtschaftung der Wiesen verbessern. Ein weiteres Ziel der Pflegearbeiten ist es, die Ausbreitung unerwünschter Pflanzenarten wie des giftigen Jakobskreuzkrauts und der distelähnlichen Karde einzudämmen. Beide Pflanzen können auf den mageren Wiesen andere wichtige Gräser und Wildblumen verdrängen. Auch Brombeerranken werden zurückgeschnitten und durch Mulchen kontrolliert, um das Wachstum von Hochstaudenfluren und artenreichem Grünland zu fördern.

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Der Neuntöter, eine in Deutschland gefährdete Singvogelart, findet durch die regelmäßigen Pflegearbeiten im Naturschutzgebiet Nonnenbachtal wieder dichte und strukturreiche Hecken vor, die für den kleinen Vogel lebenswichtig sind. Symbolfoto: Pixabay/Willfried Wende

Diese Weiden am östlichen Rand des Naturschutzgebietes werden im Zuge der Pflegemaßnahmen entastet. Auf diese Weise soll die Bewirtschaftung des Grünlandes verbessert werden. Foto: Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V.
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